Der Alaskan Husky

Seine Geschichte beginnt mit der Geschichte des Schlittenhundes überhaupt. Es ist wichtig, die verschiedenen "Urschlittenhunde" zu betrachten, da all diese zusammen die Alaskan Huskies begründeten. Schon vor mehr als 4000 Jahren wurden in Sibirien Schlittenhunde zu Fortbewegung benutzt. Die Volksstämme der Samojeden, Korjaken und Tschuktschen, sowie einige andere nomadische Völker nutzten die genügsamen Tiere auf ihren ausgedehnten Jagdreisen in der ewigen Weite der arktischen Regionen. Auf ihren Wanderungen brachten sie diese Tiere auch in andere Teile der nördlichen Halbkugel, vor allem aber über die Beringstraße nach Alaska und das übrige Nordamerika.

Die Geschichte und Mythologie der Eskimos und Indianer ist aufs engste mit dem Hund verknüpft. Bis zur 'Entdeckung' Amerikas durch die Europäer und der damit verbundenen Einfuhr von Pferden wurden bis hinunter nach Mexiko ausschließlich Hunde als Lasten- und Zugtiere benützt. Natürlich waren sie auch ansonsten überaus nützliche Tiere. So vernichteten sie die Essens- und Schlachtabfälle, schleckten die Fäkalien der Kinder auf und waren zugleich ihre Spielkameraden.

Eine Familie besaß im Durchschnitt ca. 10 Hunde, einige 'Reiche' sogar bis zu 100!

Grob konnte man drei verschiedene Hundetypen mit vielen Unterarten unterscheiden. Im Norden dominierte der große, kräftige Polarhundetyp, weiter südlich die schlankeren Indianerhunde. Eine Mischung aus diesen beiden Hundtypen gründeten den Beginn der Alaskans.

Der Polarhundetyp war verbreitet rund um die Arktis, an ihn erinnern heute noch der Grönlandhund, die kamtschatkischen und tschukotkischen Schlittenhunderassen, sowie einige speziell für Expeditionen gezüchtete Alaskan Huskies, wie etwa der "Polar Husky".

Der Indianerhund dagegen ähnelte sehr den Wölfen, obwohl es einige Varianten hinsichtlich Größe, Körperbau und vor allem Färbung gab. Es waren in der Regel langbeinige kräftige Hunde, um auch bei tiefem Schnee vorwärts zu kommen.

Die Hunde lebten weitgehend "frei", wurden jedoch streng erzogen und folgten ausgesprochen gut. Nicht zur Zucht benutzte Hunde wurden fast immer kastriert, aggressive und "faule" Hunde eliminiert. So entstanden überaus verträgliche Familienhunde, die zudem durch ihre Zähigkeit, ihren Arbeitswillen und ihre Genügsamkeit einen hohen Nutzen hatten.

Einen gewaltigen Umbruch des bis dahin beschaulichen, von Traditionen geprägten Schlittenhundelebens brachten die weißen Goldgräber auf ihrem Weg in die Goldfelder des Yukon und Alaskas. Sie benützten alles, das irgendwie Lasten tragen oder ziehen konnte. Neben Pferden und Maultieren, Schafen, Ziegen kamen dann hauptsächlich alle Rassen von Hunden, europäischen wie auch einheimischen zum Einsatz. Diese harte Zeit überlebten nur die härtesten und widerstandsfähigsten Hunde. Beliebt waren im Gegensatz zu den Indianer-Hunden, große und schwere Hunde, auch wurden aggressive Hunde toleriert und teilweise sogar gezüchtet. Daneben wurden aber auch leichtere, schnellere Hunde zu Postzwecken verwendet, die sog. "Bird Dogs". Dies waren meist Irish- und Gordon Setter, Golden- und Labrador Retriever u. a. .....

Eine weitere Neigung der Weißen war ihr Hang zu Wettbewerben, bei denen es um Geld ging. Dieser auf den ersten Blick negativen Eigenschaft haben es die Schlittenhunde wohl zu verdanken, daß es sie überhaupt noch gibt. Denn  Eisenbahn, Kleinflugzeuge und Motorschlitten haben in der Zwischenzeit die Aufgaben der Schlittenhunde übernommen.

1908 fand in Nome (Alaska) das erste professionelle Schlittenhunderennen statt. Das "All Alaska Sweepstakes" über 670 km führte von dort nach Candle und zurück. Zunächst benutzte man hierfür die bewährten Lastenhunde. Doch der menschliche Ehrgeiz erkannte sofort, daß dieser Hundetyp hierzu nicht der geeignetste war und schon im nächsten Jahr standen extra zu diesem Zweck gekaufte Hunde aus Markowo (Tschukotka) am Start. Auch Malamute-Setter- Mischlinge und Birddogteams gingen an den Start. Erst ein Hund, der dieses Rennen bewältigt hatte, galt fortan als "Alaskan". Der Startschuß zur breitgefächerten Rasse des Alaskan Huskies war getan. 1925 konnten die Alaskans dann ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Eine Diphterie-Epidemie grassierte in der von der Außenwelt abgeschlossenen Stadt Nome. Die Technik versagte bei Temperaturen von -50 °C und Blizzards. Eine Reihe von Schlittenhundeführern (Mushern), unter ihnen auch der berühmte Seppala, brachten in wenig mehr als 5 Tagen das lebensrettende Serum über 1000 km nach Nome. Seit 1973 erinnert das 1800 km lange Iditarodrennen an dieses Ereignis.

Die Hunde wurden nun immer gezielter auf die Anforderungen der Rennen hingezüchtet. Als Basis nutzte man die importierten tschukotkischen Hunde sowie die vorhandenen Indianerhunde und kreuzte gezielt Birddogs sowie später auch Pointer und Windhunde mit ein. Daß hieraus eine Unzahl von Zuchtlinien möglich war und ist, leuchtet ein. Auch besann man sich wieder auf die alten Tugenden der Schlittenhunde, geringe Aggressivität und gutes Sozialverhalten, sowie im Rennsport wichtig, verminderter bis gar kein Jagdtrieb!

So geht heute die Palette der Alaskans vom 50 kg schweren Trapperhund bis zum 17 kg leichten Rennhund. Eines allerdings ist ihnen allen gemeinsam: ein unbändiger, kaum zerstörbarer Wille zum Laufen, harte, zähe Pfoten, Ausdauer, dichtes Fell, Genügsamkeit, Verträglichkeit mit anderen Hunden und vor allem zum Menschen.

Bekannte Zuchtlinien (oder fast schon eigene Rassen) sind die Aurora Huskies der Wrightfamilie, die Huslia Huskies der Attlafamilie, die Linien der Streeperbrüder, der Saundersons, von Drake und Dunlap, um nur einige zu nennen. Deren Stammbäume lassen sich oft bis 6, 7 Generationen und mehr zurückverfolgen, alle mit dem selben Zuchtziel: gute und gesunde Hunde, unabhängig von ihrem Aussehen.

In Eräkeskus, der weitaus grösste Teil aller Hunde sind Alaskan Huskies, welche hier geboren und aufgewachsen sind. Regelmässig nehmen wir Hunde von anderen Züchtern zu uns auf und bringen so Abwechslung in die Blutlinien und vermeiden Inzucht.  Bewähren sich diese Hunde bei uns, werden sie nach 2 oder 3 Jahren für die Zucht der nächsten Generation eingesetzt.

Es ist geschafft! Unsere Winter-Saison 23/24 ist seit gestern, als die letzten Gäste abreisten, vorbei. Mit etwas Wehmut, aber auch vielen schönen…

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